ANSBACH (hmg) – Am 7. November 2012 gibt es ein Jubiläum: die private Wetterstation in Ansbach-Schalkhausen wird 30 Jahre alt! Anfang November 1982 lag es an einem Gipsbein, dass Stationsbetreiber Hans-Martin Goede (damals 12 Jahre alt) aus purer Langeweile sich beim Blick auf das vom Großvater geerbte Barometer an die Hausaufgaben der 4. Klasse in der Grundschule (Luitpoldschule Ansbach) erinnerte, nämlich das “Wetter beobachten”. Das Thermometer hing bereits im Garten bzw. am Fenster, das Barometer an der Wand, der Rest waren reine Augenbeobachtungen (Wolken, Niederschlagszeiten, Wind). Das Gipsbein ging, die Faszination der Wetterbeobachtung blieb, wurde über die Jahre weiter ausgebaut. 1985 war Hans-Martin Goede Mitbegründer des “Ring europäischer Hobbymeteorologen” (seit 1998 auch e.V.), seit 1986 bezieht der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Wetterdaten aus Schalkhausen. Für diese mittlerweile mehr als 25jährige ehrenamtliche Arbeit wurde Hans-Martin Goede durch Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel 2011 mit der “Wetterdienstplakette” ausgezeichnet. Es folgte die Zusammenarbeit mit dem nur wenige Meter weiter liegenden Sendehaus des Lokalsenders RADIO 8 (1987 bis 1994), seit 1988 auch die Veröffentlichung von aktuellen Wettertrends und Monats-, Jahreszeiten- und Jahresrückblicken auf das Ansbacher Wetter in der Fränkischen Landeszeitung Ansbach (FLZ). Von 1993 bis 1995 war Hans-Martin Goede in München als Meteorologe für diverse Radiosender tätig (u.a. bei ANTENNE 1 in Stuttgart und ANTENNE THÜRINGEN).
1995 erfolgte aus privaten wie beruflichen Gründen der Rückzug aufs Wetterbeobachten, Wettergutachten erstellen, die Vereinsarbeit und die Betreuung der FLZ. Seit Herbst 2010 ist Hans-Martin Goede wieder als Medien-Meteorologe u.a. für den Stuttgarter Radiosender “die neue 107.7” aktiv, parallel startete er seinen “Wetterblog”, den jeder Interessierte abonnieren kann.
Im Sommer und Herbst 2011 stellte Hans-Martin Goede sein erstes “Wetterbuch” zusammen: 30 Jahre Ansbacher Wettergeschichte von 1981 bis 2010 (ISBN 978-3932884115). Die Jahre 1981 und 1982 wurden durch Daten des DWD und der privaten Wetterstation Külbingen von Jürgen Grauf interpoliert. Das Buch erschien im November 2011 im Buchhandel. Bereits im März 2012 folgte in Zusammenarbeit mit Jürgen Grauf das “Berichte-Buch” mit Grafiken und Monatsberichten der Ansbacher Wetterjahre 2001 bis 2010 (ISBN 978-3932884122).
Wetterbeobachtungen gibt es in Ansbach übrigens schon seit 1879. Die erste Station stand damals im Ansbacher Hofgarten und war mehr als 20 Jahre dort angesiedelt. Im 20. Jahrhunderts wechselte die Station leider wiederholt den Standort u.a. nach Strüht, Hennenbach wie Katterbach, von Mai 1945 bis Juli 1947 fielen die Beobachtungen in den Nachkriegswirren leider komplett aus. Im Sommer 1947 wurden die Beobachtungen in Hennenbach wieder aufgenommen, die Station 1952 durch den neu gegründeten “Deutschen Wetterdienst” (DWD) in die Ansbacher Südstadt (Feuerbachstraße) verlegt. Diese bestand bis 1976, wurde anschließend ins Warnamt bei Claffheim verlegt (jedoch zum Jahreswechsel 1995/96 auch aufgelöst). Am 7. November 1982 nahm Hans-Martin Goede die Wetterbeobachtungen im Stadtgebiet Ansbach in Schalkhausen auf – und legte damit den Grundstein für eine der nun längsten ununterbrochenenen Beobachtungsperioden, die es in Ansbach je gegeben hat.
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