Raureif, Industrieschnee und tristes Nebelgrau

Industrieschneefall verwandelte Teile Ansbachs vom 12. bis 14. Februar in ein Wintermärchen
Industrieschneefall verwandelte Teile Ansbachs vom 12. bis 14. Februar in ein Wintermärchen. Foto: Goede

ANSBACH (© hmg) – Es begann bereits am Donnerstag, 12. Februar 2015: leichter Schneefall in den Morgenstunden ausschließlich zwischen Eyb und Rügländer Viertel. Tagsüber taute bei um die 0 Grad dieser nicht einmal halbe Zentimeter Schnee wieder weg. Eigentlich nicht der Rede wert. Doch am Freitag, 13. Februar wieder dasselbe Spiel in den Morgenstunden, diesmal sogar ein ganzer Zentimeter. Auf der Facebook-Seite der Wetterstation Ansbach wurde der Schneefall bereits am 12. Februar umgehend erklärt: Ein Hauch von Winter Dank „Industrieschnee„, verursacht hauptsächlich durch Abgase und feuchte Luft aus Schloten der Gewerbe- wie Kraftwerksbetriebe im Stadtteil Eyb. Die Holzbefeuerung der privaten Haushalte unterstützte diesen Niederschlag zusätzlich, kann dieses Phänomen aber nicht alleine auslösen.

Tief verschneites Ansbach Dank "Industrieschnee", hier der Stadtgraben hinter dem Carolinum. Foto: Goede
Tief verschneites Ansbach Dank „Industrieschnee“, hier der Stadtgraben hinter dem Carolinum. Foto: Goede

Doch in den Morgenstunden des Samstag, 14. Februar 2015, setzte dieser „Industrieschneefall“ noch einen drauf – vom Arbeitsamt im Westen bis nach Eyb im Osten, von der Promenade bis ins Rügländer Viertel im Norden rund 5 Zentimeter Neuschnee! So viel von diesem besonderen Schnee, der in Ansbach nur bei sogenannten „Inversionswetterlagen“ mit Hochnebel, hoher Luftfeuchte, leichtem Südostwind und Minustemperaturen auftritt, gab es in dieser Heftigkeit zuletzt im Dezember 2007. Damals fielen rund 4 Zentimeter in Eyb vom 23. bis 28. Dezember, also an 5 Tagen in Folge.

Braune Äcker mit gefrorenen Pfützen bei Herrieden. Foto: Goede
Braune Äcker mit gefrorenen Pfützen zum gleichen Zeitpunkt bei Herrieden. Foto: Goede

Rund um das Innenstadtgebiet und im Landkreis blieb es beim Hochnebel und braun-grünen Fluren. Nur in Schillingsfürst konnte ebenso vom 12. bis 14. Februar leichter Industrieschneefall beobachtet werden, was es dort so in dieser Ausdehnung an Tagen auch noch nicht gegeben hat.

Markanter Raureif am Schönfeldwald wie hier oberhalb von Geisengrund kurz vor Elpersdorf. Foto: Goede
Markanter Raureif am Schönfeldwald wie hier oberhalb von Geisengrund kurz vor Elpersdorf. Foto: Goede

Schön anzuschauen war übrigens der Boxbergwald und Schönfeldwald am späten Vormittag des 14. Februar, als die Höhenzüge aus dem Hochnebel auftauchten: der feuchte Nebel und der leichte Dauerfrost hat die Bäume durchwegs mit einer Raureifschicht überzogen!

Eine Bildergalerie zum Industrieschnee am 14. Februar ist übrigens auch auf ansbachplus.de zu sehen.