ANSBACH (© hmg) – Einmal Schussfahrt in den Herbst – und dann ein Looping zurück in den Hochsommer: Eigentlich zum ersten mal richtig in diesem verrückten Wetterjahr 2016. Und dann auch noch ironischerweise zum Monatsende. Denn in den ersten 12 Tagen machte der August 2016 seinem Ruf als beständiger Hochsommermonat nicht gerade Ehre: Zwischen 16 und 29 Grad schwankten die Tageshöchstwerte – und am 11. August morgens um 6.10 Uhr dachte man, der Herbst ist da: nur noch +3,2°C zeigte das Thermometer an der Wetterstation in Schalkhausen. So kalt war keine Nacht in einem August mehr seit dem 29. August 1993 (2,1°C). Bodenfrost gab es im Stadtgebiet keinen, Richtung Frankenhöhe hin jedoch musste örtlich doch der Eiskratzer rausgekramt werden…
Derart frische Nächte in Ansbach in der ersten Augusthälfte sind seit Aufzeichnungsbeginn 1879 übrigens absolut selten: Zuletzt gab es am 1. August 1935 mit 3,1 Grad ähnlich kalte Temperaturen, ebenso am 8. August 1903 mit 3,2 Grad oder 3,0 Grad am 12. August 1887. Mit 3,2 Grad war es heuer der kälteste 11. August in Ansbach, den es je gab (Quelle der Extremwerte © DWD.de).
Ausgerechnet die Regenfront am 20. August abends, die so manchem den Grillabend verdarb, bescherte nach einer Woche „Dümpeltemperaturen“ um den langjährigen Vergleichswert herum, den Durchbruch: Erstmals im Sommer 2016 setzte sich eine anhaltende Hitzewelle in und um Ansbach durch, sorgte für 4 Hitzetage (bis zu 33,4°C am 28.) in Folge. Ihr ist es auch zu verdanken, dass der August 2016 am Ende noch noch etwas zu warm endete.
Was fehlte, war übrigens der Niederschlag: Ab dem 21. August blieb es komplett niederschlagsfrei, nur rund 60 % des Solls kamen in den ersten beiden Dekaden zusammen. Der August 2016 ist somit so trocken wie seit 2009 nicht mehr.
Der Somme 2016 (meteorologisch die Monate Juni, Juli und August) war übrigens extrem warm – er liegt in der „Wärmehitparade“ seit Aufzeichnunsgbeginn 1879 auf Platz 14.