ANSBACH (hmg) – Die Gewitterkette, die am Montagnachmittag vom Raum Feuchtwangen bis nach Heilsbronn zog, war für Ansbach der heftigste Gewittertag in einem Juni seit dem 11. Juni 2000. Auf den Tag genau vor 18 Jahren sorgte ein Gewitter an der Wetterstation in Schalkhausen für einen Tagesniederschlag von 56,8 Liter, in Esbach fielen damals sogar 97 Liter Regen auf den Quadratmeter. Es wurde als „Pfingstunwetter“ bekannt. Noch mehr Niederschlag gab es in Ansbach in einem Juni zuvor nur am 06.06.1971 mit 67 Liter Regen binnen zwei Stunden.
Bei dem Gewitterreigen am Montag summierten sich die Regenmengen in Schalkhausen auf 56,1 Liter, in der Ansbacher Südstadt in der Nelkenstraße waren es sogar 61,4 Liter, in Elpersdorf kamen 75,5 Liter Regen herunter. In Weihenzell-Grüb waren es 42,5 Liter, in Heilsbronn immerhin 46,7 Liter. Bescheiden die Regenmengen in Külbingen mit „nur“ 30,1 Liter.
Deutlich heftiger erwischt hat es allerdings den Raum Herrieden: Hier fielen an der Kläranlage in Herrieden während der Gewitter am Montag stolze 103,2 Liter. In einem Streifen nordwestlich von Feuchtwangen bis nach Herrieden zeigen die Radarmessungen sogar teils mehr als 110 Liter pro Quadratmeter an: z.B. ergaben die Berechnung für Schönau 115,1 Liter, für Böckach 117,8 und für Lattenbuch sogar unglaubliche 123,1 Liter. Zum Vergleich: Für gewöhnlich fallen in einem Juni in und um Ansbach im Schnitt ca. 70 Liter Regen pro Quadratmeter.
Verursacht wurde die Gewitterkette durch aus Südwesten einfließende extrem feuchte und dadurch labile Warmluft aus dem westlichen Mittelmeerraum. Da die Luftdruckgegensätze gering sind und nur wenig Wind herrschte, zogen die Gewitter verhältnismäßig langsam, so dass diese enormen Regenmengen zusammenkommen konnten.
Auch heute, 12. Juni, ist in und um Ansbach mit weiteren Schauern und Gewittern zu rechnen, danach fließt vorübergehend frische Atlantikluft ein, ab Donnerstag wird es wieder sonniger und wärmer. Die Abkühlung ist also nur vorübergehend.
Der Juni 2018 ist damit weiter auf Wärmerekordkurs und wird wohl problemlos an die Rekordhalter aus den Jahren 2003 und 2017 anknüpfen können.
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