ANSBACH (©hmg) – „Hochwintermonat“ heisst der Januar für gewöhnlich. Einen Namen, den er wohl bald nur noch im Volksmund haben wird. Denn auch der Januar 2020 war extrem warm. In den letzten 20 Jahren waren nur noch der Januar 2017, 2019, 2009, 2006, 2004, 2003 und 2002 unterdurchschnittlich kalt. Die übrigen 13 Jahre wiesen teils massiv positive Extremabweichungen auf (wie z.B. 2018 oder auch 2008 und 2007). Doch auch der Januar 2020 zählt seit Aufzeichnungsbeginn 1879 nun den wärmsten, die es je gegeben hat: Er liegt (zusammen mit 1936 und 1993) auf Platz 13 der Ansbacher Wetterhistorie, was „Januarwärme“ angeht.
Am 15. Januar wurde heuer mit 11,1°C ein neuer Tagesrekord aufgestellt (bislang 11,0°C im Jahr 1974). Wärmster Tag wurde aber der 31. Januar mit 12,1°C (da hält das Jahr 1948 mit 12,2°C den Rekord). Den Monatsrekord vom 10.01.1991 mit 17,5°C hat das aber alles nicht gefährdet.
Ein weiteres Extrem war der Luftdruck am 20. Januar, als Hoch „EKART“ für satte 1047,1 hPa in Ansbach sorgte – ein hoher Wert, wie er statistisch nur etwa alle 100 Jahre vorkommt: Ähnlich hoch war er in Mitteleuropa z.B. am 23. Januar 1907 (ca. 1045 hPa in Mittelfranken).
Ansonsten fehlt es dem Januar 2020 massiv an Niederschlag (nur 52 % des Solls wurden verzeichnet), Schnee war ebenso Mangelware und war lediglich am 19., 28. und 29. „stundenweise“ mit maximal 2 Zentimeter zu sehen. Es war der schneeärmste Januar in Ansbach seit 2008 (gar kein Schnee…).