ANSBACH (©Hans-Martin Goede) – Als würden die Sommer in und um Ansbach kein „kühl und feucht“ mehr kennen: Bereits zum achten Mal in Folge fiel der Hochsommermonat Juli in Ansbach viel zu warm aus. Sein Mittelwert liegt zwar „nur“ etwas über der Norm von 1981 bis 2010 und damit so niedrig wie seit 2017 nicht mehr. Doch seit die Wetteraufzeichnungen 1879 in Ansbach aufgenommen wurden, waren seither nur 21 Juli-Monate noch wärmer als heuer.
Und dabei sah es zunächst durchaus nach einem sehr ausgeglichenen Juli aus, die „Siebenschläferregel“ nahm ihren Lauf mit einer beständigen Westwetterlage. Doch die Tiefs und Fronten lagen auf einer leicht nach Norden verschobenen Bahn, so dass Mittelfranken im Gegensatz zu Norddeutschland meist auf der trockeneren wie sonnigeren Vorder- wie Rückseite der Schlechtwettergebiete lag. Lediglich das Tief „YVONNE“ konnte am 15. und 16. Juli in und um Ansbach für wiederholte Regenfälle und bis zu 15 Liter Regen auf den Quadratmeter sorgen.
Ab dem 18. Juli gaben sich die Hochdruckgebiete von den Azoren kommend die „Wetterklinke“ in die Hand, es wurde hochsommerlich warm, vom 18. Juli bis 1. August gab es immerhin 15 Hochsommertage mit 25 Grad und mehr in Folge. Lediglich mit der 30-Grad-Marke wollte es zunächst nicht klappen. Erst Hoch „Claws“ schaffte den Durchbruch zum ersten „Hitzetag“ in 2020 am 30. Juli, so spät wie seit dem Sommer 1974 in Ansbach nicht mehr (siehe gesonderter Bericht).
Am Ende war es der trockenste Juli in Ansbach seit 1983 – und der neunttrockenste seit Aufzeichnungsbeginn 1879 überhaupt. Dramatisch entsprechend die Grundwasserstände Ende des Monats in der Region: sie liegen nunmehr im tiefroten Bereich – nicht mal in den Hitzesommern 2018 und 2019 waren sie so niedrig wie jetzt.