ANSBACH (©Hans-Martin Goede) – Besseres Ferienwetter kann man sich in und um Ansbach kaum wünschen: Der August war nicht nur extrem sonnig, sondern auch extrem warm, bescherte er doch bei den Tagestemperaturen gleich zwei neue Aufzeichnungsrekorde seit Meßbeginn 1879. Zum einen mit 35,7°C den heißesten 1. August der Ansbacher Wetterhistorie (siehe gesonderter Bericht) – und mit 34,7°C den heißesten 21. August den Ansbach je erlebt hat, was zugleich der höchsten je zu dieser Jahreszeit in einer dritten Augustdekade gemessenen Temperatur entsprach (siehe gesonderter Bericht). Der absolute Augustrekord seit Aufzeichnungsbeginn 1879 wurde in Ansbach am 7. August 2015 mit 37,8°C verzeichnet und bleibt trotz der neuen Extremwerte ungefährdet.
Der August 2020 war am Ende der sechstwärmste seit die Wetterbeobachtungen 1879 in Ansbach aufgenommen wurden. Den letzten zu kalten August gab es in Ansbach übrigens im Jahr 2014. Dieser Wärme-Rekordwert ist um so prägnanter, wenn man bedenkt, dass es heuer die wenigsten „Sommertage“ seit 2014 gab. Die Ursache liegt zum einen in der Menge der „Hitzetage“ mit über 30 Grad – seit 1947 die Wetterbeobachtungen in Ansbach nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgenommen wurden, gab es nur fünf Augustmonate mit mehr heißen Tagen. Zum anderen waren die Nächte in einem August so warm wie seit 1992 nicht mehr.
Markant die Niederschläge: Es gab fünf Extremniederschlagstage in Ansbach im August, seit 1947 gab es dies nur noch im August 1975 und 1969. Mit sieben Gewittertagen gab es zu dieser Jahreszeit soviel Blitz und Donner wie seit 2004 (acht Tage) nicht mehr. Am Ende war es seit Aufzeichnungsbeginn 1879 der viertniederschlagsreichste August überhaupt, nur 1975, 1968 und 1956 war es noch nasser als heuer.
Trotz der heftigen Niederschläge im August reagierten die mittelfränkischen Oberflächengewässer wie die Rezat und Altmühl kaum darauf. Die oberen Stockwerke des Erdreichs (bis 25 Zentimeter) nahmen die teils anhaltenden Regenfälle jeweils dankbar auf. So blieben in Mittelfranken viele Flächen überraschend grün. Allerdings kam das Wasser kaum nach unten voran: in den unteren „Stockwerken“, also beim Grundwasser, blieben die Pegel auf einem extrem niedrigen Stand: sie liegen heuer im Mittel sogar deutlich unter den Werten aus dem trockenen Sommern 2018 und 2019, vom Zentrum für Umweltforschung wird 2020 in der Kategorie „extreme bis außergewöhnliche Dürre“ geführt.