ANSBACH (hmg) – Dank dem kräftigen Hoch „Ilonka“ mit seinem 1037 Hectopascal (hPa) starken Kern über Franken werden mit Südwindunterstützung und einer „Prise“ Saharasand in der Atmosphäre in Ansbach in dieser Woche die Temperaturen weiterhin auf Rekordwerte getrieben. Im gelblich-sandigen Sonnenschein erreichte das Thermometer an der Wetterstation im Ortsteil Schalkhausen am Dienstag ungewöhnlich warme 18,7°C. Dies war der wärmste 23. Februar seit Aufzeichnungsbeginn 1879 (bislang hielt den Tagesrekord der 23. Februar 1903 mit 17,8°C) – und der zweithöchste Februarwert überhaupt.
Erst zum dritten mal seit 1879 wurde – neben dem bestehenden Extremrekord von 19,4°C am 24. Februar 1990 bzw. den 18,2°C am 25. Februar 1990 – neuerlich die 18-Grad-Marke in Ansbach überschritten. Der Saharasand in der Luft hat übrigens noch höhere Temperaturen verhindert. Wäre er nicht gewesen, wäre es deutlich wärmer geworden.
Zudem schraubte der Februar 2021 seine maximale Monats-Temperaturdifferenz vom 12. Februar mit -19,4°C bis heute (23.) mit +18,7°C nun auf stolze 38,1 Grad. Noch größer war die Differenz in einem Februar in Ansbach nur noch 1912 (41,2 Grad Unterschied zwischen Monatsminimum und -maximum), siehe gesonderter Bericht.
Der Wärmerekord vor 31 Jahren kam in Ansbach übrigens durch eine identische Wetterlage zustande: Auch 1990 gab es ein kräftiges Hoch mit Kern über Franken (1038 hPa), dazu ein Orkantief vor Irland. Heuer liegt neuerlich ein kräftiger Sturm an derselben Stelle: „Dieter“ mit einem Kerndruck von nur 965 Hectopascal (hPa). 1990 war dies taggleich allerdings der Orkan „Vivian“ (ebenso mit 965 hPa), der am 26. Februar Franken erreichte, gefolgt vom in die Wetteranalen eingegangenen Orkan „Wiebke“ in der Nacht zum 1. März, der in Ansbach u.a. den Schönfeldwald komplett verwüstete. Heuer wird auch am 26./27. Februar das Tief Franken erreichen – aber nur mit einem abkühlenden kräftigen Nordwestwind – ein schwerer Orkan ist nicht zu befürchten.