ANSBACH (Hans-Martin Goede) – Noch in der ersten Dekade machte der Dezember etwas Hoffnung auf Winterwetter, die Temperaturen pendelten sich für wenige Tage nahe dem Gefrierpunkt ein, auch gab es immer wieder Schneefälle, die auch wiederholt für eine geschlossene, wenn auch nur maximal fünf Zentimeter hohe Schneedecke sorgten. Doch in der zweiten Dekade setzte sich zunehmend milde Luft durch, daran konnte auch das frostige Hoch „Anni“ kurz vor Weihnachten nichts ändern: ab dem 23. Dezember wurde es warm – und zum Jahresende gar extrem warm. Mit 12,9°C am 30. und 13,2°C am 31. Dezember wurde in Ansbach das wärmste Jahresende seit Aufzeichnungsbeginn 1879 beobachtet, in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember sank die Temperatur sogar nicht einmal unter zehn Grad. Ähnlich warm zu dieser Jahreszeit war es in der Rezatstadt nur noch 1925, als am 30. die bislang höchste Dezembertemperatur gemessen wurde (15,2°C) und Silvester auf 13 Grad Wärme kam.
Gab es im 20. Jahrhundert in und um Ansbach noch im Schnitt alle vier Jahre Schnee zu den Feiertagen, hat sich im Zuge des Klimawandels dies erheblich geändert. Das letzte Mal war Ansbach zum Weihnachtsfest 2010 tief verschneit und eisig kalt. Lediglich am 26. Dezember 2014 gab es nach einem kräftigen Schneeschauer zur Mittagszeit in Ansbach für kurze Zeit ein „Hauch von weiss“ zu erahnen. Auch 2021 änderte sich nichts an der Entwicklung: Heilig Abend sorgte ein milder Südwestwind in Verbindung mit Regenfällen für immerhin 8,2°C plus, zum elften Mal in Folge blieb das Christfest ohne Schnee, das gab es seit Aufzeichnungsbeginn 1879 noch nie.
Letztlich war der Dezember 2021 in Ansbach viel zu warm (auf Basis der Jahre 1961 bis 1990 zum 11. Mal), aber auch erheblich zu nass (149 % des Monatssolls). Es war einer der 26 nassesten Weihnachtsmonate, die es je seit Aufzeichnungsbeginn 1879 gegeben hat.