ANSBACH (©Hans-Martin Goede) – Der März war heuer in Mittelfranken ein launischer Geselle – man könnte ihn fast als leicht unterkühlten April durchgehen lassen. Neben ein paar Anlehnungen an Spätwintermomente wie zu Monatsbeginn war es zeitweise, wie vom 17. bis 26. des Monats, schon extrem warm, als die Tagesmittelwerte teils bis zu acht Grad über der Norm lagen.
Insbesondere zwischen dem 4. und 16. März lag Mittelfranken wiederholt im Einflussbereich einer umfassenden Luftmassengrenze zwischen kalter Polarluft im Norden und warmer Mittelmeerluft im Süden – so dass es zu wiederholten Wetterwechseln und Temperatursprüngen von teils mehr als 23 Grad binnen nur 24 Stunden kam: mal schneite es, dann lachte die wärmende Sonne von einem blauen Frühlingshimmel, mal stürmte es, mal regnete es kräftig – eben ein wahres Aprilwetter wie aus dem „meteorologischen Lehrbuch“.
Am Ende war der März 2023 ungewöhnlich warm, so dass er seit Meßbeginn 1879 immerhin – zusammen mit 2019 – auf Platz 17 der wärmsten März-Monate überhaupt liegt. Der letzte winterliche März liegt in Ansbach mittlerweile zehn Jahre zurück (2013).
Da die warmen Tage im März deutlich überwogen, blieben die Frostwerte deutlich hinter den langjährigen Vergleichswerten zurück, das betrifft sowohl die Boden- wie Luftfrosttage – auch gab es keinen „Eistag“ mit Dauerfrost mehr. Des weiteren lag die mittlere Tageshöchsttemperatur im März zum fünften Mal in Folge über zehn Grad: Eine derartige Serie gab es zu dieser Jahreszeit seit Meßbeginn 1879 noch nie.
Des weiteren war der März heuer so nass wie seit 2001 nicht mehr – und zählt damit zu den 12 nassesten seit Aufzeichnungsbeginn 1879 überhaupt. Eine geschlossene Schneedecke gab es nur „als Hauch“ mit kaum messbaren null Zentimetern am 16. März. Mit vier Gewittertagen gab es im März 2023 in Ansbach zudem so viele Gewitter zu dieser Jahreszeit wie es seit Meßbeginn 1879 nur noch der März 1940 geschafft hat.