ANSBACH (©Hans-Martin Goede) – Erneut zeigte sich ein Juni in und um Ansbach als „Hochsommermonat der Superlative“. Denn es ist gerade mal ein Jahr her, dass zu dieser Jahreszeit neue Bestmarken gesetzt wurden – heuer nun (schon) wieder.
Der Juni 2023 gehört zu den vier wärmsten in der Rezatstadt, seit es durchgehende Wetteraufzeichnungen gibt – nunmehr seit 144 Jahren. Nur der Juni 2022, 2019, und 2003 waren noch wärmer. Ähnlich extrem warm – aber dennoch etwas kühler – war es zu dieser Jahreszeit noch 2021 und 2017.
Der letzte zu kühle Juni – auf Basis von 1991 bis 2020 gesehen – wurde in Ansbach 2013 beobachtet, auf Basis von 1961 bis 1990 war in Ansbach zuletzt der Juni 2004 etwas zu kalt.
Noch beeindruckender ist allerdings die Sonnenscheinbilanz: nie zuvor war ein Juni so sonnig wie 2023, verbreitet wurden in Mittelfranken mehr als 330 Sonnenstunden beobachtet, so viele wie noch nie in den letzten 123 Jahren. An der Wetterstation in Ansbach-Schalkhausen waren es satte 333 Stunden, in Nürnberg 328 Stunden und in Feuchtwangen-Heilbronn sogar 338 Sonnenstunden.
Extrem viel Sonne bedeutet im Gegenzug aber auch extrem wenig Wolken und damit kaum Niederschlag. Der blieb mit Ausnahme der Region rund um Neuendettelsau in Mittelfranken nahezu komplett aus. Es gab nur punktuelle Schauer und Gewitter an wenigen Tagen – am Ende war es der trockenste Juni seit Aufzeichnungsbeginn 1879.
Die letzten starken Regenfälle wurde in Ansbach mit 14,1 Liter pro Quadratmeter am 11. Mai gemessen, zwischen dem 15. Mai und 5. Juni blieb es für 22 Tage komplett niederschlagsfrei. Bis zum Ende des Juni folgten in Ansbach gerade mal vier Tage mit marginalen Regenmengen. Zwar gab es weitere fünf Tage mit Schauer- wie Gewitterwolken, doch deren Niederschläge zogen an Ansbach vorbei – oder waren in der Menge schlicht nicht messbar. Binnen 46 Tagen summierten sich bislang die Niederschläge in Ansbach gerade mal auf die Gesamtsumme von 6,1 Liter – das gab es zu dieser Jahreszeit in Ansbach in dieser Dauer seit Aufzeichnungsbeginn 1879 noch nie.
Folge der Dürre: die Natur in Mittelfranken ist am vertrocknen, die Grundwasserpegel fallen rapide und lagen Ende Juni wieder auf den Extremniedrigniveaus der Dürresommer 2018 und 2022. Und der Sommer 2023 hat gerade erst begonnen.