Klimatelegramm Januar 2018

meist grau und damit sehr sonnenscheinarm, überwiegend frostfrei - der Januar 2018 bescherte Temperaturen wie ein März und mieses Wetter wie ein November. Foto: Goede
meist grau und damit sehr sonnenscheinarm, überwiegend frostfrei – der Januar 2018 bescherte Temperaturen wie ein März und mieses Wetter wie ein November. Foto: Goede

ANSBACH (© hmg) – Der Januar 2018 war in Ansbach das absolute Gegenteil vom Januar 2017: extrem warm, extrem nass. Hinzu kommt noch, dass die Sonne nur selten durchkam. Und so avancierte der Jänner heuer zur neuen Nummer 2 der wärmsten Januarmonate seit Aufzeichnungsbeginn 1879 – nur der Januar 2007 ist in der Region noch wärmer gewesen. So gesehen entsprach der Januar temperaturmäßig eher einem November bzw. März.

Ein neuer absoluter Rekord wurde an der Wetterstation in Schalkhausen bei der mittleren Maximaltemperatur mit +6,1°C aufgestellt, das ist sogar noch 0,1 Grad mehr als beim bisherigen Rekordhalter aus 2007. Auch das mittlere Minimum lag so hoch wie noch nie, kein Wunder dass es so wenig Frost zu dieser Jahreszeit gab wie noch nie seit Meßbeginn 1879. Dennoch gab es zwischen dem 17. und 23. Januar sogar mal etwas Schnee – aber es war mehr Matsch als „weisse Pracht“ und war schneller wieder abgetaut als zur Seite geräumt…

Stolze drei Gewitter (3., 17. und 19. Januar) zu dieser Jahreszeit sind außergewöhnlich – das gab es in Ansbach in einem Januar mit vier Gewittern zuletzt 1981. Zudem war es der viertnasseste Januar seit Aufzeichnungsbeginn 1879 nach 2012, 1986 und 1900 – die diversen Hochwasserwellen an der Rezat finden hier ihre Ursache. Der Orkan „Burglind“ sorgte am 3. Januar vor allem in der Mitte Deutschlands für massive Schäden in der Natur – es war der heftigste Januarorkan seit „Kyrill“ am 18./19. Januar 2007. In und um Ansbach blieb es vergleichsweise „ruhig“, die Windböen kamen über die Sturmstärke 10 nicht hinaus, so dass es bei nur leichten Schäden blieb, wie sie bei dieser Sturmstärke üblich bzw. ganz normal sind.

 

2 Comments

  1. Mein erster Login auf dieser Seite. Und ich bin froh, sie entdeckt zu haben. Das ist plastisch und elegant beschrieben und macht Lust auf Meteorologie.
    Vorhin sah ich zum Himmel hoch, so um 18. 00 Uhr, und der war teils nachtschwarz bewölkt, teils in dämmerigem, aber leuchtendem royalen Blau, das für diese gesegtenete Übergangszeit typisch ist. Da fiel mir ein, morgen ist Lichtmess, und man spürt es, gerade, weil es so mild ist und schon Schneeglöckchen in den Vorgärten klingen.
    Wie sehr wetteranhängig wir sind, spüren wir erst mit den Jahren, wenn unsere Inneren Wetter zu Klimazonen werden. Der Blick zum Himmel wird tiefer und der in die Weite auch.

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