ANSBACH (Hans-Martin Goede) – Der Februar war in und um Ansbach, wie kann man es anders erwarten als gespürt, extrem warm – seit die Wetteraufzeichnungen 1879 aufgenommen wurden, war nur der Februar 2020, 2002, 1990, 1926 und 1966 noch wärmer als 2022. Gleichauf liegt noch der Februar 1961.
Schnee war Fehlanzeige, wenn man mal von den „Null“ Zentimeter am 1. Februar absieht – und dem nassen Geflocke in den Morgenstunden des 25. wie 26. Februar. Dafür gab es die ersten angenehm sonnigen und milden Frühlingsvorbotentage, wie am 9., 12./13. und 27./28. Februar geschehen.
Insgesamt war der Tiefdruckreigen groß und die Niederschlagstage viel – so dass der Februar in Ansbach deutlich zu nass ausfiel, aber nicht eklatant, sondern im Rahmen einer „üblichen Übernässung“. Das sah man auch daran, dass der Pegel der Rezat in Ansbach nach jedem etwas kräftigerem Guss gleich nach oben ging. Ein gutes Zeichen für das Grundwasser: dieses hat sich wieder normalisiert nach den trockenen Jahren 2018 bis 2020.
Neu war im Februar der viele Wind: satte 13 Windtage (mit Beaufort 6 bis 7) wurden beobachtet, an zwei Tagen (17. und 21.) gar mehr als Windstärke 8 (also Sturmtage). Letzteres ist die höchste Anzahl seit dem stürmischen Februar 1990 (fünf Tage), doch die Zahl der Windtage war, seit die Wetteraufzeichnungen 1947 nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgenommen wurden, noch nie so hoch wie heuer. Spitzenreiter waren bislang mit jeweils 9 Windtagen die Februarmonate 2020, 1988 und 1953. Grundsätzlich übertroffen wird der Wert dieses Februar in der Gesamtstatistik nur noch vom Januar 1954 (14), Juli 1954 (14), sowie Mai 1955 (17) und Dezember 1955 (16).