ANSBACH (02.06.2022) – Der Mai 2022 wurde dem Prädikat „Wonnemonat“ heuer (endlich mal wieder) gerecht und wartete über rund drei Wochen hinweg mit teils hochsommerlichem Wetter auf. So verwunderte es kaum – auch trotz des kältesten Monatsabschluss seit 1990 – dass der Mai um zwei Grad zu warm ausfiel. Seit Meßbeginn 1879 waren nur noch der Mai 2018 , 1986 und 1931 noch wärmer als 2022. Genauso warm wie heuer war zudem der Mai 1889.
Am 19. und 20. Mai wurde in Ansbach in diesem Jahr sogar zwei Tage in Folge die 30-Grad-Marke erreicht bzw. überschritten, was es in einer zweiten Mai-Dekade seit Aufzeichnungsbeginn 1879 nur noch 1888 (18. und 19. Mai) gegeben hat. „Hitzewellen“ (mit mindestens drei Tagen in Folge mit 30 Grad oder mehr) gab es in einem Mai in Ansbach seit Meßbeginn nur noch 2005, 1892 und 1886, dies aber jeweils immer erst zum Monatsende hin. Zudem sind die 30,5°C am 20. Mai in diesem Jahr ein neuer Tagesrekordwert – der bisherige Rekordhalte mit 30,0°C im Jahr 1886 wurde somit auf Platz zwei verwiesen.
Im krassen Gegensatz zum hochsommerlichen Abschnitt des Mai dann zum Monatsende der Absturz in den „kalten Keller“, also frische Polarluft verbunden mit nächtlichem Aufklaren an der Wetterstation in Schalkhausen am 30. Mai für einen Temperatursturz auf +1,0°C in zwei Meter Höhe und minus 0,4°C in fünf Zentimeter Höhe über dem Erdboden sorgte. So kalt war es zu dieser Jahreszeit in Ansbach seit 1990 nicht mehr: Vor 22 Jahren wurde am 30. Mai sogar noch Luftfrost mit -0,2°C gemessen, am Erdboden immerhin sogar -4,0°C.
Dank der wiederholten Hochdruckwetterlagen gab es im Mai in und um Ansbach extrem viel Sonnenschein (130 Prozent vom Mittelwert), aber eben auch viel zu wenig Niederschlag: Nur 60 Prozent des Monatssolls kamen vom Himmel – an gerade mal acht Tagen. So wenige Niederschlagstage in einem Mai gab es zuletzt im Mai 2008 (sechs Tage).