Ansbach (hmg) – Der Dezember enttäuschte so ziemlich auf „ganzer Linie“. Kaum Sonne, so gut wie kein Schnee und weder richtig Frost noch markante Wärme. Und am Ende war er zu warm und vor allem viel zu trocken: Der Dezember war in Ansbach der kühlste wie trockenste seit 2016.
Vor allem das milde Wetter vom 15. bis 22. Dezember sorgte am Ende für den Gesamtwärmeüberschuss. Der Dezember endete nicht nur zum 14. mal in Folge mit einem positiven Temperaturmittel, sondern war auf Basis der Jahre 1991 bis 2020 zum achten Mal in Folge zu warm – und auf Basis der Jahre 1961 bis 1990 sogar zum 14. Mal in Folge zu warm. Des weiteren ist es nun seit Mai 2023 in Ansbach durchgehend zu warm, also seit 20 Monaten. Alle diese positiven Abweichungen sind ein absolutes Novum in der Ansbacher Wetterhistorie, die immerhin im Jahr 1879 startete.
Dank der wiederholten Hochdruckwetterlagen war der Dezember auch viel zu trocken, nur etwa die Hälfte des normalen Monatsniederschlags kam zusammen. So blieb auch die Zahl der Niederschlagstage insgesamt zu niedrig (15 statt 18), es war die niedrigste Anzahl seit 2008 (12 Tage). Es gab 12 Tage mit Regenfällen und an drei Tagen gab es Regen und Schnee gemischt. Tage mit Schneefall pur gab es keine.
Auch wenn der Dezember 2018 „doppelt“ so warm war wie der Dezember 2024 – der Schnee war heuer genauso wenig wie vor sechs Jahren: Eine hauchdünne Schneedecke von rund einem Zentimeter Höhe konnte sich heuer nur am Nachmittag des 22. Dezember bilden, die bereits in der Nacht zum 23. wieder Löcher bekam und bis zum Vormittag verschwand. Ebenso wenig Schnee gab es im Weihnachtsmonat in Ansbach zuletzt 2018, als die „höchste“ Schneedecke am 29. Dezember mit null Zentimetern verzeichnet wurde.
Jahr 2024 war das wärmste seit Aufzeichnungsbeginn 1879
2024 war in Ansbach mit einer Mitteltemperatur von 10,7°C das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1879. Dabei ist der bisherige Rekord gerade mal ein Jahr her, als 2023 mit 10,5°C das Jahr 2022 (10,4°C) auf den hinteren Rang verwies. Mindestens zehn Grad im Mittel schafften in Ansbach nur noch die Jahre 2018 (10,1°C) und 2014 (10,0°C). Somit sind diese fünf Rekordhalter alle binnen zehn Jahren beobachtet worden – der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet diese Entwicklung als „beschleunigter Klimawandel“.
Das Jahresniederschlagssoll von 664 Liter Regen und Schnee pro Quadratmeter (Basis 1991 bis 2020) wurde 2024 etwas übertroffen: Die 709 Liter Gesamtsumme entsprechen 107 Prozent. So überdurchschnittlich das klingt: Gegenüber dem Vergleichswert 1961 bis 1990 (710 Liter) war es sogar ein Liter zu wenig.